Flohbefall

Flöhe sind die bekanntesten und auch die häufigsten Ektoparasiten des Hundes. Es handelt sich um 2-3 mm lange braune Insekten mit langen Sprungbeinen, die man bei Hunden (bei Befall) durch das Fell krabbeln sehen kann oder dessen Eier und Kot man durch auskämmen des Fells findet. Im Laufe seines etwa dreiwöchigen Lebens legt ein Flohweibchen bis zu 2500 Eier, die aus dem Fell des Wirtstieres herausrieseln und sich auf dem Teppich, auf dem Sofa und den Lagerstätten des Tieres sowie im Garten verteilen. Aus diesen Eiern entwickeln sich innerhalb einiger Tage Larven, die sich von Hautschuppen des Wirtes und vom Kot der ausgewachsenen Flöhe ernähren.
Nach mehreren Häutungen verpuppen sich die Larven und können so bis zu einem Jahr überleben. Bei geeigneten Umweltbedingungen (ausgelöst durch so genannte Schlupfreize) schlüpfen dann irgendwann die erwachsenen Flöhe und befallen wieder Tiere oder auch Menschen, sprich: im Notfall befallen Flöhe jedes warmblütige Lebewesen. Geeignete Umweltbedingungen zum schlüpfen sind ausreichend Wärme und Luftfeuchtigkeit, diese Bedingungen sind in unseren Wohnungen rund ums Jahr gegeben, so dass jederzeit, auch im tiefsten Winter, mit Flohbefall zu rechnen ist, wenn auch die Hauptsaison im Sommer liegt. Flöhe leben vom Blut ihrer Wirtstiere, bei einem massenhaften Befall kann es zu Blutarmut und Kräfteverfall kommen.
Außerdem ist Flohspeichel der häufigste Auslöser für eine Allergie bei Hunden. Flohbefall muß kein Anzeichen für mangelnde Pflege sein - Flöhe kann sich ein Hund von einem anderen Hund, aber auch von Katzen oder Igeln holen, die ihm beim Spaziergang oder im Garten begegnen.

Der Flohbefall kann relativ einfach diagnostiziert werden: Ein Flohbefall ruft beim Hund ein typisches Kratzverhalten hervor. Er schreckt hoch und nagt mit den Vorderzähnen im Fell, bemüht den lästigen Floh zu knacken. In den meisten Fällen sieht man nicht die Flöhe selber, die ja fix durch das Fell krabbeln und nur selten da sind, wo man gerade die Haare des Hundes gescheitelt hat.
Meistens man findet den Flohkot im Fell, aber auch auf dem Platz des Hundes. Dabei handelt es sich um kleine schwarze Krümelchen, die sich rot verfärben, wenn man sie mit Wasser befeuchtet, da sie aus getrocknetem und verdautem Blut bestehen. Um diese Krümelchen zu bekommen, gibt es zwei bewährte Methoden: Entweder man kämmt das Tier mit einem Flohkamm durch und untersucht die ausgekämmten Fellhaare oder man stellt das Tier auf eine weiße Unterlage (Bettlaken oder in die Badewanne), kämmt es durch und sieht nach, was heruntergefallen ist.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Flöhe zu bekämpfen, wobei immer der Schutz von Mensch und Tier im Vordergrund stehen sollte: Es gibt Präparate, die zwar die Flöhe abtöten, deren Inhaltsstoffe aber auch auf Säugetiere schädigend wirken. Folgende Flohmittel sind erhältlich:

Man findet sie in Supermärkten, Drogerien und Zoohandlungen; die breite Auswahl von Mitteln, die einem einen das Wunder der schnellen Flohvernichtung versprechen. Diese Mittel wirken im Gegensatz zu einigen verschreibungspflichtigen Produkten nicht besonders viel, außer das die Flöhe evtl. durch einen Lachanfall das Zeitliche segnen, oder sie Stoffe enthalten, die Tiere durch das Abschlecken des Fells aufnehmen können und daran erkranken.
Sollten Sie auf solche Mittel zurückgreifen, lassen sie sich vorher von Ihrem Tierarzt beraten. Dieser wird Ihnen garantiert einige Mittel empfehlen können, die Sie zur Flohbekämpfung einsetzten können, und die auch wirken. Ein wirksames Spray zum Beispiel, tötet die Flöhe zuverlässig ab und wirkt mindestens 4 Wochen weiter, da es sich in den Haarwurzeln des Fells ansammelt. Es gibt auch gute verschreibungspflichtige (ebenfalls nur beim Tierarzt erhältlich) Halsbänder, die gegen Flöhe wirksame Stoffe abgeben und dabei gleichzeitig gegen Zecken wirksam sind, ohne die Wirtstiere und den Menschen zu schädigen.
Noch einige Hinweise:
- Sämtliche Sprays sollten nicht von Asthmatikern angewendet werden und das Tragen von Handschuhen sowie eine gute Belüftung des Raumes sollten selbstverständlich sein!
- Bei der Anwendung dieser Halsbänder ist auf eine ausreichende Weite zu achten, die bei wachsenden Tieren regelmäßig nachreguliert werden muss.

Das heutige Mittel der Wahl zur Bekämpfung erwachsener Flöhe sind Präparate in Ampullenform, die in Form weniger Tropfen auf die Haut des Wirtstieres aufgebracht werden und über längere Zeit wirken, indem sie erwachsene Flöhe abtöten. Bei den modernen Mitteln ist es auch nicht mehr notwendig, die Tiere nach der Behandlung bis zu drei Tagen nicht zu berühren, sondern es reicht, wenn man die Applikation abends durchführt, wenn z. B. die Kinder im Bett sind, und morgens, wenn das Präparat eingetrocknet ist, können die Kinder wieder normal mit ihrem Tier schmusen.
In dieser Gruppe gibt es Präparate, die über die Haut ins Blut der Wirtstiere eintreten und dort mit dem Blutstrom kreisen, so dass sich die Flöhe beim Blutsaugen vergiften. Diese Präparate können Nebenwirkungen in Form von Leberbelastungen auslösen und sollten daher nicht bei Tieren mit einer bekannten Leberschädigung angewendet werden.
Der Wirkstoff einer anderen Präparategruppe bleibt außen auf dem Wirtstier, verteilt sich wie ein Film über den Körper des Tieres, reichert sich in den Haarwurzeln an und wird von dort in kleinen Dosen abgegeben. Dadurch vergiften sich die Flöhe schon beim Aufspringen auf ihr Opfer. Ein kleiner Tip noch: In den meisten Fällen bleibt noch ein kleiner Rest (etwa ein Tropfen) in der Ampulle. Schmeißen Sie die Ampulle nicht weg, sondern verwenden Sie den Tropfen unter dem Kopf des Hundes (Halsbereich). So haben Sie, gerade bei großen Hunden, eine komplette Abdeckung mit dem Präparat.

So wird ein Spot-On Präparat angewendet:
Einfach das Flohmittel auf die Haut im Nackenbereich des Tieres auftragen (bei großen Hunden den Nackenbereich und den Rutenansatz beträufeln). Nach 30 Minuten ist der Wirkstoff eingezogen.
Kleiner Tip: Ein kleiner Rest verbleibt meistens in der Ampulle. Geben Sie diesen in den unteren Halsbereich.

Antibabypille für Flöhe:
Seit einigen Jahren gibt es ein Präparat in Tablettenform für Hunde. Diese Tabletten enthalten einen Wirkstoff, der die Entwicklung der Jungflöhe verhindert, indem es die Bildung des für den Insektenpanzer nötigen Chitins unterbindet. Da beim Säugetier nirgendwo im Körper Chitin gebildet wird, kann der Wirkstoff seine hemmende Wirkung hier also nicht entfalten und es gibt auch keine direkte Giftigkeit des Wirkstoffes. Einmal im Monat angewendet, eignet sich dieses Präparat sehr gut, um die Flohverseuchung zu beheben oder zu verhindern.

Flohmittel in Tablettenform:
Dabei handelt es sich um ein ganz neues Medikament, bei dessen Anwendung etwa 15 Minuten nach Tabletteneingabe die Flöhe tot vom Wirtstier fallen. Die Wirkung dieses Präparates hält allerdings nicht sehr lange an, es ist aber gut geeignet, bei massivem Befall eine Behandlung einzuleiten.

Bei manchen Tieren wirkt es auch abschreckend auf die Flöhe, wenn sie regelmäßig Knoblauchzehen verabreicht bekommen. Allerdings muss es sich dabei um Knoblauchzehen und nicht um Knoblauchpillen handeln und der Besitzer muss den Knoblauchgeruch seines Tieres akzeptieren. Auf die Wirkung verlassen sollte man sich allerdings nicht.
Andere Natürliche Mittel wie Kieselgur oder gemahlene Silikat-Skelette scheinen gute Mittel gegen Flöhe zu sein und sind zudem ungefährlich für alle Nicht-Insekten, Haustiere und den Menschen. Die bestäubten Ektoparasiten trocknen aus und gehen daran zugrunde. Wirkt auch gegen Floheier. Dieses Pulver kann man, laut Hobbythek, auch bedenkenlos bei Menschen anwenden. Nachteil: Eine sehr staubige Angelegenheit. Diverse ätherische und natürliche Öle, Mischungen von ätherischen Ölen und natürlichen Ölen wirken oft nur begrenzt und stellen sehr häufig eine Beeinträchtigung der Hunde durch ihren starken Geruch da. Zudem können einige Öle allergische Reaktionen und Reizungen hervorrufen.

Da die Flohentwicklung oft oft mehrere Monate dauert ist es wichtig nicht nur die Flöhe auf dem Tier, sondern auch die Floheier und Flohlarven in der Umgebung, z. B. unter der Couch, am Lieblingsplatz im Garten, Schlafplatz des Hundes oder im Auto, zu bekämpfen. Es gibt eine Reihe von Präparaten, die in der Wohnung verteilt werden können. Viele dieser Mittel haben allerdings keine Wirkung auf Flohpuppen, so dass auch hier mehrmalige Anwendungen erforderlich ist. Einige dieser Mittel haben als Bestandteil Stoffe aus der Chrysamtheme, die als Pyrethrum oder Pyrethroide bezeichnet werden. Diese Stoffe sind Nervengifte, die nicht nur auf Flöhe wirken, sondern auch auf Hunde und Menschen. Nach der Anwendung solcher Präparate sind schon Nervenschädigungen beim Menschen aufgetreten. Vermeiden Sie solche Produkte!
Andere Mittel enthalten "biologische Wirkstoffe" auf Pflanzenölbasis, die aber eher das Fell der Wirtstiere verkleben als Flöhe abtöten.
Ganz wichtig bei Pflanzenpräparaten: Das so beliebte Teebaumöl ist für Katzen schon in kleinen Mengen giftig und kann sogar zum Tode führen!
Für die Entflohung der Wohnung fragen Sie am Besten Ihren Tierarzt nach einer systematischen Flohbekämpfung! Als Erstbekämpfung in der Wohnung eignen sich am Besten Staubsauger und Dampfreiniger, da damit zumindest ein Teil der Puppen entfernt wird. Die Staubbeutel sollten häufig gewechselt werden, da erwachsene Flöhe (auch aus den aufgesaugten Puppen) sonst wieder in die Wohnung gelangen können.
WICHTIG: Flöhe können bei Hund und Katze Bandwürmer übertragen. Es sollte also gleichzeitig mit der Flohbekämpfung immer auch eine Bandwurmbehandlung erfolgen.

Als Profelaxe um einen erneuten Flohbefall zu verhindern...ja auf jeden Fall. Fragen Sie auch hier Ihren Tierarzt welches Präparat sich dafür am Besten eignet.

So schön sie auch aussehen, die Hundekörbchen aus geflochtenen Weidezweigen...wie kuschelig sie auch sein mögen, die Polsterkörbchen auf Schaumstoff mit Stoffbezug....sie sind das Paradies für Flöhe (und andere Erreger). Man kann Sie nicht vernünftig auswaschen ohne das sie Form und Farbe verlieren und sie sind nicht so gut zu reinigen, das man wirklich sicher sein kann, das alle Floheier (oder andere Erreger) das Zeitliche gesegnet haben. Sollten sie nun eine Alternative suchen, dann kann ich Ihnen nur die Hundekörbe aus Plastik empfehlen. Diese Hundekörbchen kann man sehr gut auswaschen (zur Not auch mit einem Hochdruckreiniger) und desinfiezieren.
Flöhe haben bei diesen Körben, während einer Behandlung, null Chance einen Winkel zu finden, wo sie sich verstecken können um so zu überleben. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Farben, so das für jeden was dabei ist. Wer nun meint das diese Körbe nicht so weich gepolstert sind wie die Polsterkörbchen, der kann seinem Vierbeiner noch ein zusätzliches Poster (Größenangepasst) kaufen. Diese lassen sich leichter in der Waschmaschine waschen. Sollte dennoch mal eins ausgetauscht werden müssen, so sind die Kosten nicht so hoch wie bei anderen, da ja hier nur das Polster ersetzt werden muss und nicht der gesamte Schlafplatz des Hundes.