Startseite
Wölfe Nordische Anatomie Krankheiten Ernährung Hund A-Z Frei Schnauze Imprint/Mail

Erbrechen

Erbrechen kann wie Durchfall ein Symptom sein, das bei schweren Infektionserkrankungen wie Staupe, Parvovirose oder bei Vergiftungen auftritt. Sollte sich der Hund gelegentlich erbrechen, ist das nicht unbedingt ein Grund zur Besorgnis. Hat er zu hastig gefressen, kann es vorkommen, dass er einen Teil des Futters auswürgt, um es anschliessend wieder zu fressen. Auch die Folge übermässiger Nahrungsaufnahme oder Aufnahme von unbekömmlichen Futter jeglicher Art kann beim Hund zum Erbrechen führen. Ebenfalls das Phänomen des Grasfressens kann beim Hund zum Erbrechen führen. Nach dem Grasfressen bringt der Hund gelegentlich dieses Gras zusammen mit weissem Schaum und evtl. unverdauliche Reste aufgenommener Dinge hoch. Auch das ist kein Grund zur Aufregung. Quittegelber Schaum kann ein Anzeichen für leeren Magen sein. Wenn der Hund allerdings häufiger erbricht und sich angewidert abwendet, wenn das Erbrochene stinkt oder verfärbt ist (z. B. gelb oder schwarz), suchen Sie SOFORT tierärztlichen Rat.
Bedenklich ist es dagegen, wenn das Tier sich innerhalb kurzer Zeit mehrmals erbricht und auch ansonsten einen kranken Eindruck macht. Ist die Ursache nicht feststellbar, sollte wie bei jeder Form des Erbrechens auf jeden Fall sofort das Futter entzogen werden. Das der Hund einen Tag lang fastet schadet dem Tier nicht. Er wird nicht verhungern, aber sein Verdauungssystem kommt dadurch meist wieder in Ordnung. Stellen Sie ihm aber immer frisches Wasser zur Verfügung.
Erbrechen kann auch ein Anzeichen für eine beginnende Infektion oder für eine Vergiftung sein. Sollte das Tier sich trotz Futterentzug weiterhin übergeben, wickeln Sie den Hund in eine Decke und fahren Sie zum Tierarzt. Prägen Sie sich ein wie das Erbrochene aussah und wie das Tier sich dabei verhalten hat. Am sichersten ist es wenn sie eine Probe des Erbrochenen mit zum Tierarzt nehmen. Zur Aufbewahrung und zum Transport eignen sich hierfür am besten kleine Uringefäße (erhalten sich in der Apotheke) da diese bis zum Öffnen steril sind und so eine Analyse im Labor nicht zusätzlich erschwert wird durch evtl. für den Menschen nicht mehr erkennbare Keime.

Die Quecke - Harmlose Ursache fürs Erbrechen

Die Quecke zählt zur Familie der echten Gräser. Diese Grasart ist für das “normale” Erbrechen des Hundes Verantwortlich (Einige Hunde erbrechen sich auch nicht nach Genuss des Grases ..also nicht verzweifelt darauf warten das der Hund alles wieder hergibt *g*). Weitere Namen der Grasart sind:
Queckenweizen, Queckengras, Schnürgras, Päde, Spitzgras, Hundsgras, Flechtgras, Wurmgras, Ackergras, gemeine Quecke, Flechtgras, Hundsgras, Graswurzel, Laufquecke, Schnürgras, Bättigras, Bättiwurzel, Päde, Pädergras, Bager Padengras, Pagen, Quetsch, Quitsch, Twecken, Zwecken, Wurmgras.
Ihre Wachstumszeit ist von: Frühling bis Ende August.

Hunde suchen sich mit zielstrebiger Sicherheit dieses Gras zum fressen heraus, entweder um den Magen zu leeren oder um den Verdauungsapparat in Schwung zu bringen. Allerdings ist das Gras fressen nicht nur mit positiven Seiten für das Tier behaftet. Zu lange Halme können beim Kotabsetzten störend wirken ...ja sogar dem Tier Schmerz zufügen indem die Grashalme kleine Schnitte dem Schliessmuskel zufügen. Das Tier wird dann ähnlich wie bei einem Wurmbefall das sogenannte “Schlittenfahren” beginnen, um die lästigen Halme zu entfernen. Zudem können evtl. Zecken (leider sind immer mehr Zecken in Deutschland mit diversen Erregern infiziert) die sich auf den Grashalmen aufhalten zu weiteren Erkrankungen des Hundes führen wie Z.B.Babisiose, Ehrlichose, Borreliose und sogar Leishmaniose.

Mein Tip:

Grashalme selber plücken ...auf die Länge und evtl. Untermieter achten, kein Gras von Orten nehmen an denen viel Chemie verwendet wird. So können Sie wenigsten einige Faktoren ausschliessen die dem Hund Schaden zufügen können.

Alle Jahre wieder: Warum fressen Hunde Gras?

Ja, warum eigentlich?
Meine eigene Theorie: Hunde fressen Gras, und zwar Quecke, weil ihr Verdauungssystem die Inhaltsstoffe dieses Süßgrases benötigt.

Kaum gucken im Frühling die ersten Halme aus der Erde, geht mein ERIC "grasen". Und nicht nur er! Auch die anderen Hunde tun von Zeit zu Zeit so, als wären sie Schafe. Manchmal werden einem die frisch gepflückten Halme gierig aus der Hand gerissen und mit Genuß verschlungen.. Manchmal jedoch wird "das Gemüse" verschmäht.

Es regnet auch beileibe nicht immer hinterher, wie in dem alten Ausspruch vorhergesagt: "Wenn Hunde Gras fressen, dann regnet's".
Etwas Wahres ist allerdings dran, nur daß der Regen vorher da war und dann das Gras besonders saftig ist!

Mein Hund übergibt sich auch nicht, wenn er Gras gefressen hat!
Allerdings kenne ich Hunde, die Gras fressen und sich dann nach einigen Minuten tatsächlich übergeben. Denen scheint es dabei gleichgültig zu sein, um welche Sorte Gras es sich handelt. Sie benötigen offensichtlich den mechanischen Reiz, um ein klein wenig gelbliche Flüssigkeit loszuwerden.

Ich bin inzwischen dazu übergegangen, meinem Hund die allerbesten Grasspitzen abzupflücken und sie ihm aus der Hand zu füttern. Dann hat er nämlich nicht das Problem mit den langen Halmen im "Po".
Ein Hund hat nun mal kein Pflanzenfressergebiß. Also muß Frauchen helfen.

Da mich schon immer die Frage interessiert hat, warum Hunde Gras fressen, habe ich ein wenig genauer hingeschaut und mich informiert.
Vielleicht ist ja etwas dran an meiner Theorie, daß Hunde Gras fressen, weil ihr Verdauungssystem es benötigt.

Ich habe beobachtet, daß meine Hunde immer nur Quecke (Agropyron repens oder Agropyron caninum) gesucht haben.
Ich kenne dieses Gras seit meiner Jugend. Schon damals galt es als äußerst lästiges "Unkraut". Wegen der vielen Unkrautvernichtungsmittel war es jahrelang in meiner näheren Umgebung nahezu ausgerottet.
Ich kann mich noch gut erinnern, daß meine erste Bobtailhündin gelegentlich gezielt auf ein paar spärliche Halme unter einem Gebüsch auf dem Friedhof in unserer Nähe zusteuerte, um sich diese Blättchen zu holen.
Ich habe sogar einmal ein Büschelchen in einen Blumentopf gepflanzt, da bei uns dieses Süßgras nicht vorkam.
Inzwischen ist die Quecke wegen des Verzichts auf Unkrautvernichtungsmittel wieder sehr viel häufiger anzutreffen.

Ich habe herumgefragt und gesucht, fand aber keine Angaben über die Grasart, die von Hunden bevorzugt wird.
Nirgends war eine plausible Antwort zu finden, warum überhaupt Hunde Gras fressen. Auch mein Tierarzt konnte nicht weiterhelfen.
Auf Nachfrage in meiner Apotheke erhielt ich die Auskunft, daß Agropyron repens in der Homöopathie eine Rolle spielt zur Entwässerung und Entschlackung des Körpers. Und zwar werden dazu die Rhizome (Wurzelstöcke) verwendet, die jeden Hobbygärtner zur Verzweiflung treiben können, da sie meterweit und sehr tief in der Erde verlaufen.
Informationen über die Verwendung der sogenannten "Hundsquecke" (Agropyron caninum) in der Homöopathie oder in anderen Arzneimitteln konnte ich nicht finden.
Ich frage mich allerdings, warum diese Queckenart ausgerechnet so genannt wurde.

Allerdings kannten die "Normal-Menschen" früher wohl doch die Pflanzen etwas besser als wir heutzutage, so daß sie das, was ihre Tiere fraßen, wohl auch recht sicher identifizieren konnten.
Auf alle Fälle weiß ich mit Bestimmtheit, daß meine und die von mir beobachteten Hunde nur Quecke heraussuchen. Dieses Süßgras hat auch einen charakteristischen Geruch, so daß die Hunde es wohl deshalb instinktsicher herausfinden können.
Denn bei einer bunten Vielfalt von Gräsern und anderen Grün- und Blütenpflanzen suchen die Hunde zielsicher die Quecke heraus.
Ich kann allerdings nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um die gemeine oder die Hundsquecke handelt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Hinweise geben könnte, wo ich etwas über dieses Thema in der Literatur erfahren kann.
Vielleicht ist auch etwas über Forschungsarbeiten oder Veröffentlichungen auf diesem Gebiet bekannt.
Meine Apothekerin gab mir den Hinweis, daß man vielleicht im Bereich der "Pharmakognosie" (Wirkstoffe in Pflanzen) etwas finden könnte.
Da tauchen allerdings nur Informationen über die gemeine Quecke (Agropyron repens) auf.

Iris Strassman 15.05.99 Redaktion der Zeitschrift WUFF

Mit freundlicher Genehmigung für Pelzball 2007