Analbeutelerkrankung

Der Analbeutel ist ein sackartiger Hohlraum (Drüsensammelraum) der sich jeweils links und rechts neben dem Anus des Tieres befindet. Je nach Größe des Hundes kann das Volumen zwischen 0,25ml (bei kleinen Hunden) und 7,5 ml (bei großen Hunden) schwanken. Dabei ist eine Analdrüse im Durchschnitt nur 10-15 mm groß. Der Ausführungsgang ist nur 3-5 mm lang und hat einen Durchmesser von 1-2 mm. Im Normalfall entleert sich dieser Beutel beim Kotabsetzten des Hundes (durch Kontraktion der Muskeln) automatisch. In Schrecksituationen kann es ebenfalls vorkommen das das Tier den Kompletten Inhalt dieser Beutel verspritzt.

Es gibt verschiedene Ursachen die dazu führen können das sich ein Analbeutel nicht entleert und damit zu einer Erkrankung dieser führen kann.
Zu einem kann es vorkommen das eine Überproduktion an Sekret vorliegt, zum anderen kann es auch sein das eine Entleerungsstörung vorliegt. Entleerungsstörungen haben meistens zwei Ursachen.
1) Das Sekret ist zu fest und verstopft die Ausführungsgänge
2) Zu weicher Kot verhindert (da kein richtiger Druck entstehen kann) das Ausleeren der Analbeutel. Sekret sammelt sich an - es kommt zu einer Überfüllung.

Analbeutelentzündung:
Dringen in die Überfüllten Analbeutel Bakterien ein, entsteht eine Entzündung. Der Hund zeigt seine Problematik durch Rutschen auf dem Hinterteil (sogenannte "Schlittenfahren") und vermehrtes lecken und knabbern am Anus. Auf diesen Weg versucht er selber die Analbeutel zu leeren. Sollte nichts gegen diese Entzündung unternommen werden kann es fatale Auswirkungen haben. Der Entzündungsherd weitet sich im Körper aus. Es zeigen sich Hautentzündungen, Appetitlosigkeit und Fieber... der Hund ist stark geschwächt, sein Imunsystem extrem angegriffen.

Analbeutelabzess:
Dies ist die Steigerung der Entzündung. Das Sekret (welches nun blutig-eitrig ist) versucht sich einen Weg nach draussen zu bahnen. Die Haut des Analbeutels ist durch die Schwellung eh schon überstrapaziert und platzt auf. Der Inhalt entleert sich.

Analbeutelabzess

Die wichtigste Behandlung ist die Entleerung der Analbeutel. Dies geschiet im Normalfall durch sanften Druck. Ist der Inhalt allerdings zu zäh, wird mittels einführen einer Kanüle (Stumpf) eine Spülflüssigkeit in den Analbeutel gebracht um die zähe Flüssigkeit aufzulösen. Dieser Vorgang muss evtl. mehrfach wiederholt werden (wöchentlicher Abstand). Ist bereits eine Entzündung eingetreten, so wird zusätzlich ein entzündungshemmendes Medikament in den Analbeutel instilliert.
Ein Analbeutelabszess wird zur Reifung gebracht und mehrere Tage bis zur vollständigen Abheilung gespült. Die Behandlung muss häufig durch eine entzündungshemmende Therapie unterstützt werden. Ist eine Analbeutelentzündung chronisch geworden und tritt immer wieder auf, ist eine Heilung evtl. nur noch durch eine operative Entfernung der Analbeutel zu erzielen.