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Bandscheibenvorfall

Anmerkung

Artikel gefunden: Puffer quetscht den Nerv. Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,2267804,00.html vom 07.03.2005

Ebenso wie der Mensch kann auch ein Hund einen Bandscheibenvorfall bekommen. Die Bandscheibe verlagert sich dann zwischen den Wirbelkörpern und drückt dabei auf Nerven oder Rückenmark. Die Folge sind Schmerzen und Lähmungen.
Die Wirbelsäulenkrankheit - medizinisch auch Diskusprolaps genannt - entsteht, wenn die Bandscheiben, die als Puffer zwischen den einzelnen Wirbeln dienen, ihre Elastizität verlieren, in den Rückenmarkskanal verrutschen und dort die Nerven an der Wirbelsäule quetschen. Es entstehen Schmerzen bis hin zur Lähmung oder sogar Querschnittslähmung.

Besonders ältere Hunde betroffen

Unterschieden wird zwischen zwei Stufen von Bandscheibenvorfällen. Der Grad I wird auch als unvollständiger Vorfall bezeichnet. Die Bandscheibe ist nur mehr oder weniger vorgewölbt. Der Bindegewebsring um sie herum ist noch intakt. Schmerzen entstehen durch den Druck, der auf das Rückenmark ausgeübt wird. Dieser Grad lässt sich in der Regel mit Medikamenten behandeln. Betroffen sind bevorzugt kurzbeinige Hunderassen mit langem Rücken. Grad II ist ein vollständiger Vorfall. Hier ist der Bindegewebsring um die Bandscheibe bereits gerissen und das Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal vorgetreten. Dieser wird dann verdrängt oder beschädigt. Betroffen sind etwa Schäferhunde, Dobermänner oder generell ältere Hunde.

Hinterbeine werden nachgezogen

Beim ersten Grad sind Lähmungserscheinungen eher selten. Anzeichen hierfür können etwa ein wankender Gang oder Schleifenlassen der Beine sein. Die Symptome treten in unterschiedlichen Abständen immer wieder auf. Schreitet dieser Grad voran, kommt es meist zu einem vollständigen Vorfall. Die Anzeichen des zweiten Grades sind in leichten Fällen ähnlich denen des unvollständigen Vorfalls, meistens sind sie jedoch gravierender. Abhängig davon, an welcher Stelle der Diskusprolaps liegt, treten Lähmungserscheinungen an der Hinter- und eventuell auch an der Vorderhand auf. Typisch ist, dass die erkrankten Tiere die Hinterbeine nur noch sitzender Weise nachziehen.

Schnell zum Tierarzt

Zwar wissen Tierärzte, dass sich Hunde mit schweren Lähmungen auch ohne Operation wieder erholen können, es gibt allerdings keine Möglichkeit, dies im Einzelfall vorauszusehen. Wartet man zu lange ab, kann zudem zu irreversiblen Schäden am Nervengewebe führen, so dass auch eine Operation nicht mehr zur Erholung führt. Ist die Schmerzempfindung in den Gliedmassen länger als 48 Stunden erloschen, besteht nur noch eine geringe Aussicht auf Heilung des gelähmten Tieres.

INFOBOX

Bandscheibenoperation: Im Gegensatz zum Menschen, hat die chirurgische Behandlung beim Hund meist auch langfristig ein gute Prognose. Eine Indikation für einen operativen Eingriff ist immer dann gegeben, wenn bei der neurologischen Untersuchung Ausfälle der Nerven- und Rückenmarksfunktion festgestellt werden. Die genaue Diagnose wird durch eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel, oder durch Computer- und Kernspintomographie-Techniken erstellt. Dazu bekommt das Tier eine Narkose. Die Dauer der Erholungsphase richtet sich nach dem Schweregrad des Vorfalls. Eine Bandscheibenoperation kostet zwischen 1500 und 2000 Euro.

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