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Mitmenschen und Nordschnuten

Es ist doch immer wieder lustig seine Umwelt zu beobachten... besonderes die Reaktion der Mitmenschen wenn man ihnen mit einer Nordschnute entgegen kommt. Nicht selten wird die Strassenseite gewechselt ... nicht selten hört man im vorbeigehen Kommentare wie "Tierquälerei ... das arme Tier ... hier ist es doch viel zu warm ... warum rennt der denn nicht... ich denke die müssen rennen?". Nicht selten wird ein entgegenkommendes Tier vom Besizter eingefangen mit den Worten "Komm weg ...der Hund ist Böse ... der wird dich beissen".
Ehr selten geschiet es das Menschen auf einen zukommen und direkt ihre Fragen an den Besitzer loswerden ... sich die Zeit nehmen etwas über das Tier zu erfahren ... das Tier mal kennen lernen wollen. Die schönste Situation war mal das ein etwa 8 - 9 Jahre Alter Junge aus einem Kaufhaus kam ... die Hunde sah ... sich umdrehte und schreiend vor Aufregung zu seiner Mutter rannte mit den Worten:" Mama ... Mama ...guck mal....zwei Rudelhunde ... und der eine ist auch noch Blind (er meinte unseren Möppi mit seinen Blauen Augen)!". Die Reaktion der Mutter war klasse ... nicht nur das sie herzhaft lachte ... sie fragte ob es ok sei wenn der Junge die Hunde mal näher anschauen dürfte. Klar ...von uns und den Schlümpfen (es roch nach Leckerchen Zeit für die Beiden) kam natürlich die Zusage. Die Frau hatte eine menge Fragen zu den Hunden ... da sie selber schon lange mit der Rasse liebäugelte ... aber wie viele Mitmenschen auch dem ein oder anderen Irrglauben erlegen war. Hier mal eine kleine Auflistung ihres Irrglaubens mit Kommentaren von mir dabei.

Ein Nordischen muss in den Schnee

Falsch...ein Nordischer Hund wie zB: der Malamute oder der Husky können sehr wohl auch in unseren Breitengraden leben. Durch ihre spezielle isolierende Unterwolle ist es ihnen möglich sowohl sehr kalten als auch sehr hohen Temperaturen zu trotzen. Das einzige was mit einem Nordischen geschieht ist, das seine Bewegungsfreude nachlässt...aber mal Hand aufs Herz, welcher Trottel von Mensch würde bei 40°C im Schatten joggen gehen. In Alaska zB: steigen in den Sommermonaten die Temperaturen bis zu 40°C an. Ich bezweifel das die Hunde während der Zeit in die Kühltruhe gesteckt werden und erst im Winter wieder raus dürfen. Man kann es fast vergleichen mit gewissen Beduinenstämmen. Man sieht sie mitten in der Wüste in schwarzer Kleidung und dick vermummt. Aber die Kleidung erfüllt Ihren zweck....sie hält kühl. Das jetzt weiter zu erläutern könnte eine Doktorarbeit werden. Daher schlage ich vor das man bei www.google.de den Suchbegriff “Verdunstungskälte” eingibt, und schon erhält man alle Antworten :-)).

Husky muss am Schlitten rennen

Teils Falsch...teils Richtig...und von einem “MUSS” kann erst Recht keine Rede sein. Wenn dann möchte ein Husky laufen und Zugarbeit leisten. Aber nicht jeder Husky eignet sich dafür. Ausnahmen bestätigen die Regel. Meine Meinung ist das auch bei den Schlittenhunden Exemplare dabei sind die absolut kein Interesse haben vor einem Schlitten zu laufen, sondern es lieber ruhiger und gemässigter angehen lassen möchten. Es ist richtig das den meisten Huskies es noch im Blute steckt und sie sich erst dann sauwohl fühlen wenn sie sich am Schlitten ausgepowert haben. Dennoch sollte man nicht vergessen, das nicht alle dieser Rasse über einen Kamm geschoren werden können.
Man sollte das Tier testen und beobachten ob es ziehen möchte oder nicht. Wenn es möchten ist es ok...wenn nicht, ist es auch ok. Es gibt verschiedene Arten ein solches Tier auszulasten...es muss nicht immer das laufen, rennen und ziehen sein. Wer nun allerdings auf die Gene pocht und ein solches Tier, ob es will oder nicht, zum Schlittenziehen zwingen will....den kann ich nur diesen einen Tip geben. Gene müssen nicht immer ihrer Bestimmung her durchbrechen.... aus blond und blond muss nicht gleich wieder blond werden...es kann auch rot rauskommen (Mendelsches Gesetzt zu finden unter:www.mendel-regeln.de) ...und zwingen sollte man ein solches Tier wenn es nicht mag schon gar nicht....oder wollen Sie gezwungen werden jeden Tag 20 km, mit einem Zementsack beladen, zu rennen???

Ein Nordischer darf nicht in die Wohnung

Das ist so was von unkorrekt. Ein Nordischer fühlt sich in der freien Natur zwar am Wohlsten....aber er kommt auch super gut mit dem Leben in einer Wohnung klar. Wichtig für den Nordischen (oder besser dem Hund im allgemeine) ist der Kontakt zu seiner Gruppe, sei es das sie aus Menschen oder aus anderen Tieren besteht. Wenn das Mischungsverhältnis von den Aufenthalten zwischen drinnen und draussen (das kristallisiert sich individuell bei jedem Hund heraus) für das Tier stimmt, wird es sich auch, ohne ein Bett im Gebüsch, in einem Korb mit einer Decke wohl fühlen

Nordische Hunde sind alle aggressiv

MÖÖÖPP.... Einspruch Euer Ehren. Das ist nicht korrekt!!! Viele Menschen die der Rasse das erste mal Auge in Auge gegenüberstehen erschrecken über das Aussehen. Von seiner Haltung dem Aussehen her sind viele Nordische dem Wolf noch sehr ähnlich. Dieses ruft in den meisten Menschen eine Urangst hervor, denn man glaubt zum Teil heute noch das Wölfe bewusst und “aus Spass an der Freude” Menschen angreifen und sogar töten. Dadurch ist es ein leichtes abzuleiten das dementsprechend auch ein Nordischer es sein muss. Kein Nordischer Hund ist von seiner Natur aus aggressiv. Viele Nordische sind halt damals (und werden es heute noch) als Arbeitstiere eingesetzt, auf die man sich verlassen musste. War ein Tier damals aggressiv dem Menschen (aber auch anderen Hunden aus seiner Gruppe) gegenüber, nunja...das Tier war am nächsten Tag evtl. ein schönes neues paar Schuhe.
Zwar sind nicht alle dem Menschen gegenüber so offen wie zB ein Malamute, oder ein American Eskimo Dog aber deswegen sind sie noch lange nicht aggressiv und Menschenfeindlich. Einige Rassen fühlen sich total wohl wenn sechsundzwanzig Hände an ihnen rumschubbern, andere hingegen sind ehr zurückhaltender und mögen nicht bedrängt werden, was sie auch durch bellen und knurren dann zeigen würden. Aber ist dieses Verhalten Aggressiv???
Meiner Meinung nach nein. Ansonsten würde ich Sie als Leser auch als Aggressiv und Menschenfeindlich bezeichnen wenn ich morgen vor ihrer Tür stehe, den Kühlschrank leerfuttern und Sie sich dann noch erdreisten zu meckern. Viele werden nun garantiert denken das ich zu sehr vermenschliche wenn ich sage das auch ein Tier ein Anrecht auf seine Lebensweise hat...aber das nehme ich mit einem Schulterzucken hin. Für mich ist das kein Vermenschlichen, sondern ein wahren des Individuellen Lebensraum und seiner entsprechenden Lebensart eines jeden Wesens auf dem Planeten.

Nordische Hunde dürfen nicht zu Kindern

Ich habe verschiedenste Seiten mit Rassebeschreibungen durchforstet um herauszufinden warum ein Nordischer mit Kindern nicht Kompatibel ist, habe aber keinerlei Begründung gefunden..was für mich persönlich ein Armutszeugnis darstellt. Es steht bei vielen Seiten einfach nur: “Nicht zu Kindern”. Man kann doch nicht hingehen und eine Behauptung aufstellen und diese nicht begründen.
Auch wenn ich nun den ein oder anderen Betreiber einer Seite auf die Füsse treten....ich behaupte das Gegenteil! Die meisten Nordischen Rassen (zB. Husky, Malamute, American Eskimo Dog,) kommen sehr gut mit Kindern klar und vergöttern und zerlieben diese fast. Andere Nordische hingegen (zB. Laika, Hokkaido Ken, Akita Inu, Karelischer Bärenhund) kommen ebenfalls mit Kindern
klar, halten aber bei fremden Kindern erst mal abstand um diese in Ruhe zu beschnuppern.
Der einzige Grund der plausibel ist warum kleine Kinder am besten immer mit einer Aufsicht mit einem Nordischen zusammen sein sollten ist der, das der Hund im Spiel durch seine Kraft ein Kind im “Wahrsten Sinne des Wortes” schon mal umnieten kann. Er besitzt halt eine unbändige Kraft die er im Spiel auch schon mal einsetzten wird.
Mal abgesehen von Nordischen...ein kleines Kind sollte, egal um welche Hunderasse es geht, immer unter Aufsicht sein. Nicht nur weil der Hund mal zu stürmisch wird, sondern auch weil hin und wieder mal das Kind gebremst werden muss. Nicht alle Hunde haben wie zB. der Malamute, eine solche Engelsgeduld mit Kindern, wenn diese ihm mal auf der Rute stehen, oder ihm an den Ohren ziehen und kneifen. Viele Nordische Rassen besitzen diese Eigenschaften von früher her noch, denn es war nicht nur ihre Aufgabe einen Schlitten zu ziehen, oder mit seinem Menschen zu jagen....in besonders kalten Nächten haben sie auch die Kinder gewärmt und diese sogar sauber geleckt (Klopapier oder Feuchttücher gab es halt nicht immer oder gar nicht) Nicht jeder einzelne Nordische Hund ist für den Umgang mit einem Kind geeignet, man sollte es also genau beobachten, aber auch anders herum...denn nicht jedes Kind ist für einen Hund geeignet.
Es ist keine leichte Aufgabe für einen Erwachsenen ein kleines Kind und einen Hund zusammen zu bringen, aber so wie der Hund lernen muss sich auf das Kind einzustellen, so sollte das Kind auch lernen sich auf den Hund einzustellen. Wer sich dieser Aufgabe nicht gewachsen sieht, dem kann ich echt nur sagen...kein Hund zu ihrem Kind.

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