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Hundehalter oder Besitzer

Immer wieder trete ich mit wachsender Begeisterung ins Fettnäpfchen .... ich weiß ..ich sollte mir ein anderes Hobby zulegen ...aber machmal macht es einfach nur Spaß diversen Menschen (mit Hund) den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ja ... ja ich weiß ..ich bin ein böses Mädchen und bekomme keine Leckerchen dafür :o))

Mein neustes Thema, welches ich sehr gerne diskutiere ist ... hältst Du einen Hund ... oder besizt Du ihn? Ich fange das Thema immer sehr harmlos an mit der Frage : Warum hast Du einen Hund?
Die meisten Menschen antworten mit folgenden Aussagen (bestimmt nicht vollständig ..aber jederzeit erweiterbar)

  • Er passt auf mich und meine Familie auf
  • Er zwingt mich, auch mal raus zu gehen
  • Ich wollte immer schon einen haben
  • Es passt auf wenn wir nicht da sind
  • Ich habe einen Kameraden mit dem ich meinen Sport (zB Joggen) zusammen machen kann
  • Ich hatte immer einen Hund, ohne geht es nicht mehr
  • Es ist mein bester und treuster Freund/in
  • Ich brauche ihn auch im Beruf (zB Schafshirte, Lawinenschutz, Polizei, Zoll) - besondere Ausnahme!!
  • Er ist ein anti-Stress Faktor (Stressabbauer)
  • Er läßt micht den Alltag vergessen
  • Ich lerne durch ihn immer neue Leute kennen
  • Ich kann mit ihm spielen, toben, schmusen und kuscheln
  • Er tröstet mich, wenn es mir nicht gut geht
  • Er wird als Helfer in meinem Leben eingesetzt (Blindenhund, warnt vor Eplileptischen Änfällen usw) - besondere Ausnahme
  • Ich verdiene damit meinen Lebensunterhalt (zB Züchten, Preisgelder durch Rennen, - Ausstellungen) - Ausnahme

Die Aussagen sind alle schön und gut... und je nach Reihenfolge oder Art der Aussagen kann man schon ahnen ob man einen Halter, oder einen Besitzer vor sich hat. Zudem vermisse ich oft die Aussage das er ein Leben bereichern kann! Meine zweite Frage ist dann meistens: Was erwartest Du von Deinem Hund ... was soll er können / dürfen ..und was nicht? So ...und nun wird es meistens lustig. Die meisten müssen erst mal überlegen ... dann kommt die Nachfrage: Was meinst Du damit? Tja was meine ich wohl damit. Ganz einfach ...Du hast einen Hund...was darf er...was nicht...was soll er können ...was nicht. Dann kommt ein Ahhhhh soooo ... naja das üblich halt. Ähmm das übliche.. was ist das .. bitte um genauere Erklärung.
Jetzt bin ich an dem Punkt wo 50% der Menschen bereit sind sich mit meiner Frage auseinanderzusetzten (Halleluja ... es gibt noch selber Denkende, die Chance hier einen Halter vor sich zu haben ist HOCH), die anderen versuchen abzuweichen ... meine Frage abzutun mit den Worten: Na das was ein Hund halt so alles nicht darf und nicht soll...das soll er können. OOOkkkkeeyyy .. ich habe es mit einem Besitzer zu tun, der immer schön im Fluss mitschwimmt .. nicht eigenständig denkt, sein Tier nicht beobachtet und sich nur auf das verlässt, was man ihn in der Hundeschule beigebracht hat (was ja nicht immer sooo verkehrt ist, aber nicht das Lebenswunder schlechthin ist). Bei diesen 50% schaffe ich es durch einem Satz, sie zum Kochen zu bringen ... nämlich durch die Frage ...Warum hast Du denn dann überhaubt einen Hund? (Gemeine Frage ..ich weiß *g*) Drei Reaktionen können nun folgen:
Gruppe Reaktion 1=
Kompletter Abbruch des Gesprächs .. oftmals meinen die Gefragten ich hätte sie nicht mehr alle (etwa 20% der Verblieben 50%)
Gruppe Reaktion 2=
Wiederholen der oben genannten Punkte, warum sie den Hund haben .. Schleifendenken (wiederum ca 20% der Verbliebenen 50%)
Gruppe Reaktion 3=
Schweigen, denken, Luft holen...wieder Denken und dann Interesse wieso ich danach frage (traurige... aber tapfere 10% der verblieben 50%)


Zu Gruppe 1 muss ich sagen ...Ihr seit Besitzer wie aus dem Bilderbuch! Ihr habt einen Hund der am besten funktionieren soll wie ein Uhrwerk ... der keine Persönlichkeit haben darf, sondern nur das Wesen eines Sofakissens. Aus welchen Gründen auch immer Ihr einen Hund angeschafft habt (gerade Mode...als Welpe soo süß, alle im Bekanntenkreis haben einen), überdenkt noch mal den Grund. Euer Hund ist nicht nur ein Sofakissen, sondern eine eigene Persönlichkeit ..mit Vor, - und Nachteilen. Ach ja ..und noch eins ... selber Denken lohnt...macht schlauer, spaß und fördert ungemein.... und nicht nur das Zusammenleben mit dem Vierbeiner.. sondern auch das Zusammenleben mit Menschen. Man fängt an zu hinterfragen, man fängt an zu beobachten, man fängt an sich eine eigene Meinung und eigene Methoden zu entwickeln .. das Leben fängt an Farbe zu bekommen und ist nicht nur grau!

Zu Gruppe 2 muss ich sagen ... Ihr seit Besitzer. Kleiner Tip von mir... hinterfrage Dich selber, was willst Du vom Leben, was willst Du machen, was ist für Dich wichtig. Wenn Du diese Fragen für Dich beantwortest, dann kannst Du beginnen deinen Hund individuell auf Dich zu prägen. Er darf dann vielleicht Ding die andere nicht dürfen .. vieleicht darf er aber auch einiges nicht, was andere dürfen. Wichtig ist - er muss sie bei Dir beherrschen ..in deinem dir alleinig geschaffenen Umfeld. Merke dir zudem ..nicht nur der HUnd muss lernen und Kompromisse eingehen ..du auch. Muß er an der Ampel "sitz" machen .. nur weil alle andere es auch machen ..weil es so vorgekaut wurde, oder darfe er auch ruhig stehend mit dir warten? Nimm eine Hundeschule oder das Training mit einem Trainer zusammen als Basis auf der du und dein Hund gemeinsam und individuell etwas aufbauen können. Eine Menge Tränen, Schreierei und Frust können erspart bleiben und Freude am zusammen lernen kann entstehen! Mensch ... komm aus Deinem Schleifendenken raus und werde ein Team mit Deinem Hund!

Zu Gruppe 3 muss ich sagen ... ich sehe Licht am Horizont, ihr könntet Halter werden. Der Denkprozess ist noch nicht eingeschlafen .. er ist wahrscheinlich nur gerade beim Mittagessen. Setzt Euch hin ..beobachtet euren Vierbeiner und wie bei Gruppe 2 ..fragt euch, was er bei euch darf und was nicht. Was für euch störend oder gar gefährlich wäre, wenn er etwas macht was er nicht darf. Trainiert mit ihm ... er wird es schneller lernen, als ihr meint. Ach ja....und ein vorweggenommenes: Willkommen im Club der durchgeknallten Halter, bei dem der Hund Hund sein darf und keine Zierde, Puppe oder Sofakissen ;-)

Meine Definition Halter/Besitzer

Nach diesem Wortsalat stellen sich wahrscheinlich einige die Frage, wo bei mir der Unterschied zwischen Haltern und Besitzern liegt. Ganz einfach

Ein Besitzer besitzt etwas ... wie einen Gegenstand. Es muß formvollendet und strahlend sein -den Augen des Besitzern schmeicheln, es wird gerne vorgeführt und angepriesen, es muß funktionieren, wann und wie man es will ... na ..entsteht nun langsam das Bild eines Autos vor Deinen Augen? Gut...denn genauso sehe ich Hundebesitzer. Bei ihnen muss das Tier nur dann funktionieren wenn man es will....den Rest des Tages aber am besten in der Garage (sprich Körbchen) stehen und keinen mucks machen. Es darf nicht in den Schlamm oder in die Pfütze ...das geziemt sich ja nicht für einen Hund (wörtliche Aussage einer Pudelbesitzerin - Pudel ..startet eine Revolution!!!). Er darf nicht bellen und nicht winseln. Es gibt genug Menschen die sogar eine OP bei ihren Vierbeiner durchführen lassen damit er nicht mehr bellen kann (sogennantes "Debarking"). Der Hund in diesen Familien ...oder bei diesen Menschen ist ein Anhängsel ... mal mehr ..mal weniger lästig.

Ein Halter ist für mich jemand der einem Tier ein Zuhause gibt... ihn als eigenständiger Familienmitglied sieht...mit allen verbundenen Rechten und Pflichten, welche sich individuell einstellen. Ein Halter sieht niemals sein Tier als "mein Besitz" an, sondern als Bereicherung im Zusammenleben.

Wir haben auch zwei Chaoten ... klar das sie auch ihre Grenzen haben ...aber sie sind und werden niemals Gegenstände sein. Sie sind zwei anders aussehende und anders tickende Mitbewohner in unserem Haushalt. Sie lernen sich auf uns einzustellen ..wir uns auf sie ... und das jeden Tag aufs neue. Klar..man ist natürlich stolz auf seinen Vierbeiner ..darf man auch sein ...aber zwischen "ich bin stolz auf dich ... und freue mich immer weider aufs neue das du da bist" und "Ich besitze dich ..ich forme dich bis du ein von mir geschaffenes Kunstwerk bist das man am besten an die Wand hängen sollte, damit man damit angeben kann und sich beweisen kann" ist ein Unterschied!

Halter haben Lebewesen, Besitzer einen Gegenstand!

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