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Dominanz, Rudel und Alphatier

Hilfe mein Hund ist “Dominant”....

....er will im “Rudel”das “Alphatier” sein

....oh je...jetzt wird es Schwierig ... teilweise schwieig zu schreiben vor lachen. Die neusten Wörter der Hundeerziehung schlagen durch und sind in aller Munde. Leute ...versteht ihr den Sinn der Worte die Ihr nuzt .. oder reflektiert ihr nur Sprüche Eures Trainer ... Eures Fernsehgottes? Ich Faulpelz mache es mir einfach und gehe die Schlagwörter mal einzeln durch und unterteile sie (meine Thesen oder auch meine Meinung) mal dem nette Wörtchen ...


“Dominant”

Wann genau ist ein Hund dominant? Ist er Dominant wenn Sie ihn zu sich rufen, vor seinen Auge seine Schale mit seinem Fressen fertig machen, diese Schale dann auf den Tisch stellen, sich dann hinsetzten und Ihr Essen zu sich nehmen und der Hund fängt dann an zu betteln und bellt dabei...ist das ein Anzeichen von Dominanz? Eindeutig NEIN.
Das ist kein Anzeichen des Hundes Sie zu dominieren...das ist ehr ein Zeichen für: “Ich verstehe nicht was Du da machst und von mir willst”. Der Hund kommt nachdem Sie ihn gerufen haben. Er sieht seine Schale...er sieht wie sie gefüllt wird und meint nun das er was zu fressen bekommt. Er bekommt es aber nicht...sondern sieht Sie am Tisch sitzen und Essen....warum sollte der Hund nun zu Ihnen kommen....sollte er Ihnen einen “Guten Appetit” wünschen? Mit einer solchen Aktion bringen Sie ihren Hund durcheinander. Durch sein verhalten will er Sie nicht dominieren, sondern ihnen Schlicht und Ergreifend seine Verwirrung ausdrücken.

Gut...kommen wir nun zu einem Fall wo der Hund “Dominant” ist....oder drücken wir es mal so aus, ein Privilegienverteidigungs-Problem hat.
Sie wuscheln den ganzen Tag im Wohnzimmer umher...ihr Hund sitzt während dessen auf dem Sofa und schaut sich das Schauspiel was Sie ihm liefern gelangweilt an. Um 16.00h (Mitteleuropäischer Zeit) kommt ihr Mann nach Hause und Sie wollen nun mit ihm im besagten Wohnzimmer eine Tasse Kaffee trinken....einstiges Problem was Sie haben...Sie müssten den Kaffee im stehen trinken, denn ihr Hund läßt Sie nicht auf das Sofa. Sobald Sie sich der Sitzgelegenheit nähern, fängt der Hund an die Zähne zu fletschen und knurrt Sie an. Alle Versuche (mit Leckerchen locken, Haustürglocke betätigen, mit Lieblingsspielzeug vor der Nase wedeln und schimpfen ) den Hund auf die eine oder andere Art davon zu überzeugen das er das Sofa frei machen soll scheitern.

Sollte ihr Hund dieses Verhalten Regelmäßig an den Tag legen, dann haben Sie und Ihr Hund ein Problem und sollten sich von einem vernünftigen Hundetrainer beraten und schulen lassen. Bitte verwechseln sie ein einmaliges aufmüpfeln des Hundes nicht mit einem “Privilegienverteidigungs-Problem”. Ein einmaliges aufmüpfeln des Hundes hat meistens andere Gründe zB: Sie haben den Hund aus dem Tiefschlaf heraus geweckt und er hat einen Schrecken bekommen ... oder ...ihrem Hund geht es nicht besonders gut und hat evtl. sogar Schmerzen. In beiden Fällen würde der Hund aber spätestens bei der dritten Aufforderung das Sofa räumen und sich trollen. Auch hätte er vorher zwar ein ähnliches, aber doch anderes Verhalten an den Tag gelegt.

"Rudel"

Nun werde ich viele Hundehalter um eine Illusion berauben. Sie haben einen Hund (oder zwei...oder drei) und wohnen mit diesen alleine (oder mit anderen Personen) zusammen? Das ist Schön. Sie meinen das Sie und der Hund ein Rudel bilden? Das ist falsch!! Sie bilden kein Rudel...sondern eine Gruppe!! Dieses falsche Denken musste ich während der Hundeschulzeit mit der kleinen Ziege selber schnell ablegen. Ich versuche nun so gut wie möglich Wort für Wort, die Worte der Trainerin bei der ich damals war, wiederzugeben. Also:” ein Rudel ist ein gewachsener Familienverband mit verwandschaftlichen Verhältnissen. Eine Gruppe ist ein zusammengewürfelter Haufen! ....bist du mit deinem Hund Verwand? Nein...also bist du und dein Hund kein Rudel sondern eine Gruppe! Alleine aus dem Grund weil wir uns nicht mit unseren Hunden paaren, können wir kein Rudel mit unseren Hunden bilden, ” Ich denke ich brauche keinen weiteren Kommentar mehr zu dem gesagten (in diesen Fall niedergeschriebenen) abgeben *gg*

“Alphatier”

Kommen wir nun zu diesem schönen Wort “Alphatier”. Was zeichnet ein Alphatier...oder Alphamenschen aus. Ist es das herrliche, regelmässig stattfindende Spiel: Wir drehen den Hund auf den Rücken und packen ihn so lange an die Kehle bis er merkt das ich stärker bin? ...oder zeichnet es sich dadurch aus den Hund mit Schlägen oder Tritten zu bestrafen wenn er was falsch gemacht hat? Oder ist man als Alpha schneller Anerkannt wenn man den Hund nur anschreit und zusammenfaltet? OK ..ich gebe zu...das manch eine Darstellung etwas hart ausgedrückt wurde, aber in des Pudelskern (und leider auch immer wieder die Originaldarstellung) findet man solche Praktiken mehr als man denkt bei der Hundeerziehung wieder. Aber welche dieser Darstellungen macht uns denn nun zum “Alphatier” bei einem Hund?
Meine Antwort...KEINE! Ein Alpha zeichnet sich nicht durch Schläge, Drohungen oder Gewalt aus. Mal ganz abgesehen davon ...schminken Sie es sich ab das Sie, je nach dem welche Rasse Hund Sie haben, der stärkere sind.
Wer sich mal etwas näher mit Wölfen befasst hat und deren Rudel (in diesem Fall ist es meistens ein Rudel *g*) Struktur mal etwas genauer betrachtet hat kann erahnen was einen Alpha auszeichnet. Ein Alpha hält das Rudel, oder die Gruppe zusammen. Ein Alpha passt auf, daß keinem aus diesem Rudel, oder Gruppe etwas zustösst. Ein Alpha legt die Art und Dauer einer Rute fest. Ein Alpha sorgt dafür das alle Rudel, oder Gruppenmitglieder genug zu fressen bekommen. Ein Alpha sorgt für Ruhe wenn zwei andere sich mal in die Haar bekommen. Ein Alphatier nimmt sich nicht immer das Recht heraus als erster zu fressen wie viele meinen, denn die soziale Rangordnung hat mit der Futterrangordnung nichts zu tun und muss nicht immer identisch sein.....und so weiter...und so weiter.

Wenn man nun das Verhalten der Wölfe...oder in vielen Fällen auch der Hunde mal mit unseren Methoden vergleichen, dann fällt einem schon auf das da einiges im Argen, zwischen unserem Denken und der Wirklichkeit, liegt. Wenn sich nun einige fragen sollten wie man es sonst wohl bewerkstelligen soll das einen der Hund als der Chef der Gruppe ansieht, dem kann ich nur sagen...in einigen Punkten sind Sie es schon, sobald ein Hund Ihr “Revier” betritt.
Sie bestimmen wann und wie lange ein Hund raus darf. Sie bestimmen welche Strecke Sie beim Spazierengehen nehmen. Sie bestimmen wann der Hund sein Futter bekommt. Sie bestimmen die Menge die er fressen darf. Sie bestimmen ob er auf den Sessel liegen darf oder nicht. Das alles sind schon Grundpunkte für ein “Alphatier”. Die anderen Punkte müssen Sie sich zusammen mit Ihren Hund erarbeiten. Das ganze sollte aber ohne Gewalt ablaufen und ohne schreien. Klar kann man mal schimpfen....ohne Frage...aber zwischen schimpfen und einen Hund permanent anbrüllen liegen unterschiede. Sie müssen zusammen mit Ihrem Hund eine Vertrauensbasis aufbauen...und eines Tages wird sich ihr Hund ganz von alleine auf den Rücken drehen und damit ausdrücken: Schau...ich biete dir meine Verletzlichste Seite an weil du der Chef bist...aber ich weiss du tust mir nicht weh, denn ich habe vertrauen zu dir....ach ja und ganz nebenbei....du könntest mir dann auch mal direkt den Bauch schubbern *gg* Kurz und knapp zusammengefasst: Alpha ist/wird der die meisten Erfahrungen hat, der weis wo es lang geht und durch seine Souveränität vertrauenswürdig ist. Und nicht der, der durch permanentes Schreien, Prüglen u.ä. seine Unsicherheit im Umgang mit dem Hund bweist!
Wer noch etwas mehr über die neuste Erziehungsmethode (mit der mehr falsch als richtig gemacht wird) erfahren möchte, der kann sie ja mal folgenden Bericht aus der Hundezeitung durchlesen: http://www.hundezeitung.de/editorial/editorial64.html

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