Startseite
Wölfe Nordische Anatomie Krankheiten Ernährung Hund A-Z Frei Schnauze Imprint/Mail

Vom Wolf zum Hund

Die Wissenschaft streitet sich immer noch um einige tausend Jahre, wann der Wolf in das Leben des Menschen trat und begann mit diesem zusammen zu leben. Es gibt Stimmen die aussagen das der Wolf begann zum Hund zu werden gegen 16 000 vC. Das der erste Vorfahre des Hundes in China gezüchtet wurde. Andere sagen das der Hund ca 10 000 vC in den Nördlichen Gebieten der Erde entstand als Wolf und Mensch ein Team bildetet bei der Jagd. Wer immer auch recht haben mag ist für viele Menschen heute egal. Die Frage die sich aber viele stellt ist ... wie konnte es zugehen das vom Urvater Wolf, der sein Äußeres bis heute kaum verändert hat, eine solche Vielfalt an Hunden entstanden ist. Ein Experiment aus Sibierien zeigt es sehr schön.

Experiment mit Silberfüchsen

Vor etwa 50 Jahren begannen Biologen in Nowosibirsk (unter anderem auch Dmitri Beljaew - Erforschung der Domestizierung) ein Experiment mit Silberfüchsen. Sie entnahmen jeden Wurf die Silberfüchse ,die am zutraulichsten waren, die Kontakt zu Menschen gesucht haben .. es wurden die sogenannten Elite Füchse. Die Füchse die keinerlei Interesse am Menschen zeigten...oder diesem sogar Drohten wurden abgesondert. Mit den wenigen Füchsen die dem Menschen nah sein wollten wurde weiter gezüchtet.
Immer wurde wurden aus den Würfen die Elite Füchse entnommen und mit diesen weiter gezüchtet. Heute, nach 50 Jahren, zeigt sich bei den Füchsen ein fast Hündisches Verhalten. Sie winseln und rangeln um die Aufmerksamkeit des Menschen, sind lernfähig, hören auf Kommandos und schmusen und kuscheln gerne. Aber nicht nur das Wesen hatte sich verändert ,auch das äußere veränderte sich. Einige Füchse zeigten geflecktes Fell, andere Schlappohren, die Beine wurden kürzer oder länger, das Fell zeigte eine andere Struktur und der Körper veränderte sich im allgemeinen.

Warum die Veränderung

Es werden sich jetzt viele Fragen: Wo ist der Auslöser? Wissenschaftler vermuten das die Veränderung der Tiere durch die Stresshormone bedingt ist. Ein Tier welches keine Bindung zum Menschen eingehen möchte hat einen höheren Stresshormonspiegel, es bleibt scheu und unnahbar. Die zutraulicheren Tiere zeigten einen deutlich niedrigeren Stresshormonspiegel. Zu den Stresshormonen zählen:

  • Dopamin
  • Adrenalin
  • Nonadrenalin und
  • Endorphine

Auf die Dauer veränderten diese Hormone also nicht nur das Verhalten, sondern auch das Äußere.

Normaler Silberfuchs Zahmer Silberfuchs

End vom Lied

Was Wissenschaftler in ca 50 Jahren bei Silberfüchsen ansatzweise erreichten ist beim Hund schon seit tausenden von Jahren in Gange. Man stelle sich nun mal vor wie Füchse sich in ca. 10 000 Jahren verändern wenn nach 50 Jahren schon so ein Unterschied erreicht wurde. Ich denke, das sich hiermit die Artenvielfalt der Hunde erklärt ... und ich denke auch das dieses Beispiel mal wieder zeigt das ein Wolf und der Wolfshybrid nicht als Haustier geeignet sind. Wir leben zwar im Zeitalter der Konzentrate, aber ... wenn die Wissenschaft schon ein halbes Jahrhundert braucht...das wird ein Züchter nicht in einem Jahr hinbekommen.

Kleiner Nachsatz

Das Forschungsprogramm mit den Silberfüchsen ist weiterhin in Betrieb. Die Heutige Leiterin ist Lyudmila Trut (Institute of Cytology and Genetics Russia). Mittlerweile sind die Füchse schon so weit das ein Haustierprogramm damit angedacht wird. Na dann wird sich der Spruch: Auf den Hund gekommen" wohl bald in "Auf den Fuchs gekommen" ändern müssen.
Wer den Kompletten Bericht der Forschung einmal sehen möchte soll sich mal "Nova - Dog Decoded" anschauen. Ist bisher leider nur auf Englisch raus. Oder geht einfach mal zu folgender Seite:
dogs-decoded (ebenfalls Englisch)

TOP