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Laika

Der Jäger in Kalten Gebieten

Herkunft

Der Herzog der Abruzzen unterschied 1903 die verschiedenen Laikarassen, wobei er sich auf die Aussagen des Fürsten Andr´e Schirimsky-Schichmatof stützte. Ihm zufolge gab es folgende Arten: den Tschuntschskaya Laika, den Baschkiren Laika, den Tungusen Laika, den Ostjaken Laika, den Samojeden Laika, den Sirganskaya Laika, den Wogulskaya Laika, den Tscheremisskaya Laika, den Lappländer Laika und den Finnländischen Karelsky Laika. 1947 wurde in der damaligen Sowjetunion durch den Allunions-Kynologenkongress der Standart für vier verschiedene Laika-Rassen (den Russisch-Europäischen Laika/REL, den West-Sibirischen Laika/WSL, den Ost-Sibirischen Laika/OSL und der Karelo-Finnische Laika/KFL) aufgestellt. Drei der Laikiarten( der Russisch-Europäische Laika, der West-Sibirische Laika und der Ost-Sibirische Laika) sind inzwischen von der FCI anerkannt. Die sowjetischen Behörden erklärten daraufhin, daß der Laika nur innerhalb der Grenzen der UdSSR existieren kann. Folglich ignorierten sie den international anerkannten Karelischen Bärenhund aus Finnland, der zweifellos ein Laika war, und ersetzten ihn durch den schwarz-weißen Russisch-Europäischen Laika. Der Russisch-Europäische Laika ist eine Kreuzung aus russischen Utschak-Hirtenhunden und finnischen Spitzähnlichen Elchjägern, aber im Gegensatz zu seinen finnischen Verwandten ist der russischen Laika kräftiger und stabiler gebaut. Der Name Laika ist ursprünglich keine Rassebezeichnung (Laika wird von den Russen als Kollektivbenennung gebraucht), sondern kommt aus dem Russischen (russ. lajatj, bellen) und kennzeichnet damit die Bellfreude der Rasse. Laikie´s wurden lange Zeit als Universajäger eingesetzt, da sie unerschrocken, hartnäckig und ausdauernd waren (und auch noch sind), und vor großem Wild wie Elche, Bären, Sibirischen Tigern und Wölfen keine Angst zeigten. Heute werden sie zwar grösstenteils noch in der Jagd verwendet, doch ihr Aufgabenbereich hat sich um einiges erweitert. Im Jahre 2002 wurden 60 Laiki im Yellowstone Nationalpark in Dienst genommen um die Ranger dort bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Durch ihre Vielzahl an Lauten, die ein Laika gezielt in der Lage ist auszustossen, kann er dem Ranger mitteilen welches Tier sich einem Campingplatz oder Rastplatz nähert. Durch diese Lautäusserung des Laika ist der Ranger in der Lage, schnelle und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um Berglöwen, Bären und Wölfe von den Menschen fernzuhalten. Der berühmte erste Hund im All war übrigens auch ein Hund dieser Rasse...es war eine Laika-Mischlingshündin.

Verhalten, Wesen und Eigenarten

Im Gegensatz sehr vieler Rassebeschreibungen die man so im Internet und/oder in diversen Fachbüchern findet, ist der Laika, eine sehr naturbelassene Rasse, ein Hund der die Gesellschaft anderer Hunde braucht und möchte. Der Laika ist dem Menschen gegenüber ein absolut treuer Gefährte. Zwar ist der er auch nicht unbedingt ein Einmann-Hund, aber er würde seine Gruppe niemals freiwillig verlasen. Auch das Gerücht das der Laika nicht zu Kindern sollte halte ich für nicht zutreffend. Im Umgang mit Kindern ist er ein besonders rücksichtsvoller Vertreter, den man allerdings genauso wie dem Husky und dem Malamute zeigen muss wie weit er seine Kraft bei wem einsetzen darf, da es sonst bei dem Temperament die der Hund an den Tag legt zu diversen Kratzern oder blauen Flecken kommen kann.
Trotz seiner Gelehrigkeit ist der Laika durch seine verspielte Art und seinem “eigenen” Kopf ein Hund den man nicht zum Kadavergehorsam erziehen kann. Alleine um einem Laika das Kommando “sitz” beizubringen bedarf es einiger, für den Menschen, nervenaufreibender Stunden. Wenn er es allerdings verstanden hat, reicht oftmals ein kleines Handzeichen oder ein bestimmten Blick damit der Hund das gewünschte Kommando ausführt. Einen Laika als Wachhund für Haus und Hof einzusetzen kann ins Auge gehen. Zwar bellt der Laika bei dem kleinsten ihm fremden Geräusch und/oder Bewegung, aber je nach dem wie der Hund Lust und Laune hat (und natürlich auch in welchem Maße er erzogen wurde) und wie er seine Sympathie und Antipathie verteilt, kann es vorkommen das der “Wachhund” mit dem (vermeidlichen)Einbrecher spielt und schmust.
Um also aus einem Laika ein Wachhund zu machen bedarf es einem langwierigen Training und würde, je nach Hund und seiner Eigenart, gegen seine Natur gehen. Als Alarmanlage ist der Laika durch seine Lautäußerungen wie, bellen, heulen, knurren, quieken, gurren und beffern, unschlagbar. Die eigentliche Aufgabe für die der Laika eingesetzt wurde, und auch immer noch eingesetzt wird, ist die des Jagens, Stellens und Verbellens von Wild der verschiedensten Art. Durch sein selbständiges effektives Arbeiten, seine fast lautlosen Art sich an das Wild heranzupirschen, seine Wendigkeit und Flinkheit, seiner robusten Art, dem Mut und der Ausdauer die der Hund an den Tag legt, ist er für viele Jäger (und mittlerweile auch für Ranger und teilweise sogar für die Polizei) ein fast unersetzbarer Partner.

Sollten Sie mit dem Gedanken spielen sich einen Laika anzuschaffen und diesen nicht zur Jagd einsetzten, bedenken sie bitte folgende Kriterien. Ein Laika hat einen starken Jagttrieb...lassen Sie also niemals einen Laika von der Leine wenn sie sich nicht hundertprozentig sicher sind das er sich abrufen lässt (was so etwa 1000 Stunden Training kostet wenn sich einen richtigen “Dickkopf” vor sich haben). Ein Laika liebt es zu rennen ...sollten Sie also nur ein paar min. pro “Gassi-Gang” eingeplant haben, vergessen sie es. Unter 3x 1 Stunde mindestens läßt der Laika sie nicht wegkommen. Sollten Sie einen Garten haben der nur 1m hoch eingezäunt ist ... vergessen Sie es. Ein Laika ist ein Kletter, - und Springgenie. Jede Katze wird blass vor Neid wenn ein Laika einen Baum, - oder Zaun hochprescht, oder wenn er sich die Mühe des Kletterns nicht machen möchte, mal eben über den Zaun (gut trainierte Laiki springen aus dem Stand etwa 2 m hoch) drüber springt. Sollten Sie einen und ruhigen Hund bevorzugen...vergessen Sie es. Ein Laika liebt es zu kommunizieren und kann sich zu einer wahren Quasseltrippe entwickeln. Daher eignet sich ein Laika auch nicht unbedingt für das unruhige Stadtleben. Er würde aus dem bellen nicht mehr raus kommen...und Sie würden verzweifelt nach einem “Ausknopf” suchen. Sie möchten nicht so viele Hundehaare in der Wohnung...vergessen Sie es. Zwar haart der Laika im Schnitt nur 14 Tage pro Fellwechsel...aber wenn er haart, dann explosionsartig und die Haare findet man wirklich überall. Wenn Sie die Eigenarten des Laika akzeptieren können und sich etwas auf seine Bedürfnisse einstellen, dann haben Sie einen Hund fürs Leben gefunden.

Laika, Kinder und andere Hunde

Wer über das Verhalten und Wesen des Laika schon gelesen hat, der weiß bereits das sich der Laika mit Kindern sehr gut versteht und das man ihn zeigen muss wie er seine Kraft und sein Temperament gegenüber Kindern einsetzt hat.
Solange der Laika nicht in seinem eigenen territorialen Bereich ist versteht sich im Normalfall mit allen Hunden recht gut (Erziehungs, - und Gewöhnungssache). Ihm ist es egal ob sein Gegenüber zwei Köpfe größer ist, da er weiß das er der Stärkere ist. Befindet sich ein Laika allerdings in seinem Gebiet, wird er fremde Hunde häufiger angreifen und aus seinem Territorium vertreiben.
Weibchen kommen schneller und besser mit fremden Hunden klar als Rüden. Ist er allerdings von klein auf trainiert worden hat man nicht mehr oder weniger Schwierigkeiten wie mit jedem anderen Hund. Oftmals ist es aber leider so, das viele Hunde der Ausdauer eines Laikas nicht gewachsen sind. Während andere Hunde nach einer Stunde intensivem Toben und Rennen ihre Ruhe haben möchten, steht der Laika noch voller Übermut in der Runde und fordert immer wieder zum spielen auf. Kommt ein Laika neu in eine Gruppe von Hunden, so sollte dieses langsam und sachte geschehen, da die Körper, - und Rutenhaltung des Laikas (wie beim Malamute und beim Husky) bei vielen Hunden erst mal als Drohhaltung angesehen werden.

Ernährung und Pflege

Wie der Husky und Malamute ist auch der Laika ein guter Futterverwerter. Auch bei dieser Rasse sollte das Futter abgestimmt sein auf Betätigung und Jahreszeit. Im Vergleich zum Husky und Malamute braucht diese Rasse allerdings im Sommer evtl. mehr Energie, da er auch zu dieser Jahreszeit agil ist. Zwar nicht so ausgeprägt wie im Sommer aber mehr als seine anderen Nordischen Kollegen.
Bei der Pflege verhält es sich allerdings genauso wie beim Husky und beim Malamut. Selbst wenn Sie einen Hund mit etwas kürzeren Haaren haben...Sie werden staunen was diese Rasse alles an losem Fell hervorzaubern kann im Fellwechsel.

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